90 Jahre Club-Chronik (9): Die fetten 60er

Vorgeschichte: Der Ruf nach einem neuen Clubhaus wurde immer lauter. 1960 schreib der Chronist: „Die nachrückenden jüngeren Mitglieder waren mit dem Fortgang der Clubhausplanung unzufrieden. Sie planten den Aufstand!“

Am 6. August 1960 nahmen sie die Gesamtplanung den „Alten“ aus der Hand und besetzten den Bauausschuß mit Clubkameraden aus ihren Reihen. … Walter Liesegang, obwohl passionierter Segler, regelte den Ruderbetrieb als Ruderwart…

Aus der Chronik 1961

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Auf der Jahreshauptversammlung zum Gschäftsjahr 1961 wird Fritz Breuer zum 25sten mal als 1. Vorsitzender des CfWP einstimmig bestätigt. In bewegenden Worten würdigte Rudolf Trum das Wirken seines, wie er es nannte, sportlichen ‚Ziehvaters‘.

(Anmerkung: Dann beginnt die Arbeit am Clubhaus. Das vordere Kellerhaus wurde abgerissen. Stadt und Land hatten finanzielle Mittel bereit gestellt. Immer wieder wird Rudi Trum gelobt, der selbst auf die Baupläne Einfluss nahm. Von unzähligen Arbeitsstunden der Mitglieder ist die Rede)

Alle packen an beim tapezieren und streichen

Alle packen an beim Tapezieren und Streichen

Aus der Chronik 1963

Im Geschäftsjahr 1963 hat die Fertigstellung des Clubhauses höchste Priorität!… Was die vielen, auch neuen Mitglieder an Hilfsbereitschaft in dieser Schlußphase entwickelten, ist durch Worte nur schwer vermittelbar. … Von Zeitzeugen erfuhr der Chronist, daß die Hauptbeschäftigung ihrer Freizeit in Arbeiten, wie: Anstreichen, Tapezieren, kleinere Holzmontagen und vieles andere, ausgefüllt waren.zeichnung haus_bearbeitet-1

… Mühen, Arbeit und Opfer fanden endlich am 1. Dezember 1963 ihren hartverdienten Lohn: Das Clubhaus an der Groov stand in voller Pracht und Herrlichkeit zum Einzug bereit.

Aus der Chronik 1966

Ein Jubeljahr warf seine Schatten voraus … Der neue Vorstand hatte im Januar 1966 für das laufende Jahr eine Festplanung erstellt, worin sich die Termine überschlugen. .. Als Bootswart hatte man den dem Chronist die Verantwortung für die Fahrbereitschaft aller Boote übertragen.

06 Rudolf Trum Mitte mit Rolf Frangenberg rechts 1965 Bild privat

Rudi Trum (mitte) mit Rolf Frangenberg (rechts)

Aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 15. Oktober 1966

Eine Woche lang haben die „Männis“ Vierzigjähriges gefeiert. „Vier Jahrzehnte Club für Wassersport! Eine ganze Woche lang wurde dieser Geburts“tag“ gefeiert. Sternfahrt der Ruderer, Ruderball, Clubabende, Fotoausstellungen und die Neptunstaufe neuer Mitgleider waren der achttägige Auftakt zum Höhepunkt des Jubiläums, der offiziellen Festveranstaltung am Sonntagmorgen im Clubhaus…“

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Neptuntaufe für neue Mitglieder. Ein Schluck von Schnaps und Seife ist Pflicht.

(Anmerkung: Es geht in den nächsten Jahren noch um die Aufnahme in den Deutschen Seglerverband, die Clubzeitschrift „Männi“ erscheint und es wird die Frage aufgeworfen, wie weit sich alte Boote noch reparierern lassen. Viele Ruderfahrten werden erwähnt und dass der Club seine alte Tradition, den Rennsport wieder aufnehmen will.)

Aus der Chronik 1969

Die am Ufer der Groov sinnierenden Angler fühlen sich durch die rudernden Kinder gestört. Es hagelte Beschwerden. Am Wochenende drohte so mancher Petri-Jünger mit einer polizeilichen Anzeige oder drohte den Kindern eine Tracht Prügel an. Sehr ernst nahmen die Mädchen, die zu dem Kreis der Kinderruderer gehörten, die Androhung. Manches Mädchen war so verstört und eingeschüchtert, daß es unter Tränen ‚ihr‘ Boot am Ufer ablegte.

Als Ergänzungsmaßnahme erfand Rolf Frangenberg das ‚Kreiselrudern‘. Er ließ alle auf der Grov gemeinsam rudernden Kinder stets im Kreis hintereinander vom Längswerk bis zum Mittelsteg rudern….

Da die Sporttreibenden „Minimännis“ nicht als Mitglieder geführt werden, setzte sich die Mitgliedschaft wie folgt zusammen: 160 ausübende Senioren, 62 unterstützende Mitglieder und 40 Jugendliche macht zusammen: 262 Mitglieder.

(Aus der Chronik zum 50. Clubjubiläum)

Chronist Erich Altdorf