Saisonende in Etappen – von schaukelnden Booten und zähen Ruderern

Der Hafen ist leer, alles ist ruhig, und wer abends am Rhein entlang schlendert, der kann im Sonnenuntergang stimmungsvolle Hafenbilder machen. Bis beim CfWP die Saison wirklich zu Ende gehen konnte, hat es ein Weilchen gedauert.

Wegen der angesagten starken Stürme hatten die Ruderer ihre gemeinsame Abfahrt von Bad Honnef nach Porz schon vorab um eine Woche verschoben. Für das Auskranen am 28.10. war aber der Kran schon bestellt und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. „Mein Schiff ist leider nicht mehr rauskommen, weil zu viel Wind war“, sagt unser Vereinsvorsitzender Marcus Schüler. Er war beim ersten Termin gar nicht selbst vor Ort, als Friedhelm Teutschbein mit dem Hafenmeister entschied, das Auskranen abzubrechen.

Boote dürfen auf dem Wasser schaukeln, nicht in der Luft

Die Firma Colonia, die mit ihrem Auto-Hubkran die Boote aus dem Hafenbecken an Land hievt, wollte bei den starken Windböen die Verantwortung für eventuelle Schäden nicht weiter übernehmen. „Das ist Millimeterarbeit“, meint Friedhelm Teutschbein, Leiter der Segel- und Motorbootabteilung, „wenn sich ein Boot beim Absetzten dreht, dann kann es leicht eins der anderen Boote streifen oder gar umstoßen. Die Boote stehen so eng, das ist dann wie ein Dominoeffekt.“

Ärgerlich war das Ganze allemal, denn der zweite Auskrantermin trieb nicht nur die Kosten in die Höhe, sondern verzögerte auch den Beginn der Baggerarbeiten, die dringend anstehen. Dazu hätte man zunächst die Steganlage so auseinandermontieren müssen, damit die einzelnen Elemente zur Seite geschoben werden können, um dem Bagger Platz zu machen. Da der Bagger selbst auch Tiefgang hat, muss nun wieder der passende Wasserstand abgewartet werden. Hinzu kommt, dass auch noch die letzten Vertragsabschlüsse fehlen, um den Schlamm in die anvisierte Kiesgrube nach Wesel zu bringen.

Ruderer hart im Nehmen

Bei der verschobenen Abfahrt der Ruderer war die Beteiligung – sicher auch wegen des nasskalten Wetters – recht gering. Nur 18 RuderInnen machten sich auf den Weg. Für die ganz hartgesottenen gab es dann am letzten Wochenende noch einmal die Möglichkeit zum „langen Abrudern“ von Porz nach Dormagen. Schließlich kann so mancher die 42 km noch gut für das Fahrtenabzeichen gebrauchen. Aber auch diese 42km waren bei Kälte und Nässe hart erkämpft.

Kaum zurück im Club, brach der große Regen los. Immerhin gab es da für die unerschrockenen Winterruderer im Bootskeller noch Glühwein und Erbsensuppe. Die Suppe schien allerdings zunächst keine Abnehmer zu finden, da die meisten schnell unter die heiße Dusche wollten. Aber, wie sagte Marco, der Glühwein hat dann wohl doch den Hunger auf die Erbsensuppe geweckt. Und die letzten fünf haben dann auch noch die Suppe aufgegessen. Das Wetter ist aber trotzdem nicht wesentlich besser geworden.

Text: Gaby Reucher