Zwischen Drachenfels und Grachten: Saisonauftakt und Neues bei den Ruderern

Das sei schon mal vorweg gesagt: So viel Sonne wie in diesem Jahr gab es wohl selten zum Saisonstart. Egal, ob beim Anrudern von Bad Honnef nach Porz oder bei der Tulpentour rund um den Keukenhof in Holland. Die Sonne schien und reichte sogar für ein Bad in der Nordsee.

Immer wieder schön: Von Bad Honnef nach Porz

Doch der Reihe nach: Schon zum Anrudern war das Wetter gegen sonnig. Diesmal teilten sich die Postler mit uns nicht nur den Bus, sondern waren auch beim gemeinsamen Gruppenfoto dabei. Ihre Boote hatten die Schlaufüchse allerdings schon am Abend vorher nach Bad Honnef gebracht. Da lagen sie fix und fertig aufgeriggert und waren gleich startklar. Die Postler wurden erst wieder beim Buffet in der Gastronomie gesehen. Und hatten – der frühe Vogel fängt den Wurm – bereits die Sonnenplätze auf dem Balkon ergattert.

Die Fahrtenabzeichen und die Medaillen für die meisten Ruderkilometer in den jeweiligen Altersgruppen wurden nach der Abfahrt und mit gefülltem Magen vergeben. Bei den Gesamtkilometern lagen Kajo (4427 km), Rolf (3527 km) und Gerda (2756 km) an der Spitze. Für Kajo war das nicht die einzige Ehrung. Schon in der Vollversammlung der Ruderer hatte ihm Karl die Ehrennadel des Deutschen Ruderverbandes zu seiner fünfzigjährigen Zugehörigkeit zum Verband überreicht.

Aus dem Vorstand

Ein Blick in den neuen Clubraum

Ehrungen gab es auch auf der Jahreshauptversammlung. Herbert Hefele bekam eine Ehrennadel für 50 Jahre Clubmitgliedschaft. Rudi Trum wurde in Abwesenheit gewürdigt. Er hat sein Amt als Vorsitzender des Ältestenrates mit 91 Jahren niedergelegt.  Rudi war in den 70er Jahren der letzte Stadtdirektor der Stadt Porz und Vorsitzender des Clubs von 1964 bis 1972. Er hat den Ausbau des Hafens und den Neubau des Clubhauses maßgeblich vorangetrieben. „Wir sind ihm zu Dank verpflichtet, ohne ihn stünde das Ganze hier nicht“, sagte Marcus in seiner kleinen Dankesrede. Rudis Amt übernimmt Horst Salomon.

Karl hob auf der Sitzung auch noch einmal das Engagement anderer Ruderer hervor: „Wir haben wieder knapp 60 000 Kilometer erreicht und viel für den Ausbau des neuen Clubraumes getan“, sagte er. Genauer gesagt waren es im letzten Jahr 60.641 Kilometer und 33 Fahrtenabzeichen. Der neu gestaltete Clubraum soll für Unterrichtskurse, Sitzungen und als Treffpunkt für die Clubmitglieder dienen und wird am 12. Mai eingeweiht. Alle Clubmitglieder sind dazu eingeladen. Bei dieser Gelegenheit soll auch eins der drei neuen Boote getauft werden, die Karl für den Club mit finanzieller Unterstützung der Stadt Köln und durch Spenden an Land gezogen hat, beziehungsweise noch an Land ziehen wird. Es handelt sich dabei um einen Dreier, ein C-Boot, das 78 Zentimeter breit ist. Das Boot soll nach dem verstorbenen Vereinsmitglied Herbert Junge benannt werden. Ein schneller, sicherer Dreier, mit modernster Technik ausgestattet.

Erste Saisontour durch die holländischen Grachten

Schön breit sind normalerweise immer die Boote bei unserer Hollandtour, denn durch die Grachten von Haarlem und Leiden geht es  mit sogenannte Wherrys, die früher für den Lasten- oder Personentransport genutzt wurden. So ist das eigentlich auch bei der Tour: Zwei werden gezogen, zwei müssen ziehen. Wer sich auf der Bank ziehen lässt muss dafür aber auch steuern. Und das ist in den engen Grachten und durch die tiefliegenden Brücken gar nicht so einfach.

Pfiff einem bei der Hollandtour sonst immer der kalte Wind um die Ohren, so herrschte diesmal strahlender Sonnenschein. Am ersten Tag waren wir neben den Wherrys auch noch mit einem Fünfer unterwegs. Ein recht schmales Boot vom Ruderclub Het Spaarne bei Haarlem, das recht nah an der Wasseroberfläche gebaut ist. Und obwohl doch gar kein Wind da war, wäre uns das Boot dreimal fast gekentert. Vor allen Dimgen beim Komando „hinlegen“ unter den niedrigen Brücken. Weil’s beinahe schief gegangen wäre, haben wir das auf dem Wasser noch mal ohne Brücke geübt und so mancher Holländer wird sich gedacht haben: „Die spinnen, die Deutschen“.

Dafür hat sich so mancher von uns über die Einrichtung eines Dreisterne-Hotels in Zandvoort gewundert. Bäder ohne Türen im Doppelzimmer. Das Klo gleich gegenüber vom Bett im Einzelzimmer. So spart man Platz, auch in der letzten Dachnische, die nur durch eine halsbrecherische Treppe zu erreichen war. Alle haben überlebt. Achim allerdings in einem anderen Hotel – mit fantastischer Terrasse für ein Glas Wein am Abend, aber nur für VIPs.

Wenn nicht gerudert oder gegessen wurde, dann waren da noch der Strand und das Meer. Ein kleiner Gang durchs Wasser tat gut, untertauchen war nur was für die ganz Harten. Die Wassertemperatur war nämlich soooooo klein. Ansonsten war Sonnenbaden angesagt. So kann die Saison weitergehen.

Text: Gaby mit Dank an Elisabeth für die Infos aus der Rudervollversammlung