Was sind die häufigsten Ursachen für Segelunfälle ?

Endlich ausspannen, Sonne, Wind und Meer - wer möchte das nicht. Damit der Segelurlaub auch wirklich eine wunderschöne Erinnerung wird und auch bleibt, gilt es, einige wichtige Regeln zu beachten.

Es gibt einerseits Unfälle, die aus Unachtsamkeit, Leichtsinn und Unwissenheit verursacht werden und andererseits solche, die unvorhersehbar sind.

Zur ersten Kategorie der Ursachen gehören:

  • Alkohol
  • Bekannter Wetterumschwung
  • Keine gute Vorbereitung (Unwissenheit, falsche Ausrüstung)
  • Technische Probleme aufgrund von mangelhafter Reparatur, keiner Reparatur oder Wartung - Ignorieren von Ankündigungen eines Defekts (Geräusche, Geruch, etc.)
  • Takelage reißt - Schäden nicht ernst genommen

Dagegen hilft vor allem eins: sich besser vorzubereiten und besser acht geben.

Zur zweiten Kategorie der Ursachen zählen:

  • Zusammenstoß, verursacht durch ein anderes Boot
  • Seltener, unvorhersehbarer Wetterumschwung (Klimawandel)
  • Leine in Schiffsschraube beim Ablegen

Dagegen ist niemand gefeit. Dabei kommt es immer darauf an, welches Boot in welcher Geschwindigkeit wo auf welches andere trifft. Ausweichmanöver so gut wie möglich einleiten, das erfordert meistens viel Geschick und Übung und kommt oft zu spät. Im Zuge des Klimawandels schlägt auch das Wetter auf See oder auf Binnengewässern in nie dagewesener Weise plötzlich um.

Leinen können sehr leicht in Schrauben geraten. Das passiert öfter als manche glauben. Ein Festmacher rutscht ins Wasser, die Vorschot rauscht aus und schon ist das Malheur geschehen. Dem kann leicht vorgebeugt werden: Zunächst müssen der Festmacher bei Einhand nach innen gelegt und die Vorschoten mit Kreuzknoten gesichert werden. Gut ist es, wenn die Vorschoten von Vornherein nicht so lang sind. Somit können sie im Wasser den Propeller erst gar nicht erreichen.

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete!

Segeltörns, vor allem längere oder ins Ausland, sollten sehr gut geplant werden. Ein häufiger Punkt, der gerne übersehen wird, ist, auf Untiefen zu achten. Das Auflaufen kann großen Schaden verursachen und daher ziemlich teuer werden! Detailkarten sowie eine ausreichend große Zoomstufe auf dem Plotter zeigen solche "Schwachstellen" schon im Vorfeld an. Doppelt hält besser! - bewahrheitet sich auch hier. Es ist immer besser, bei der Bootsübernahme die Wassertiefe mit einem Lot zu überprüfen. Die Anzeige "Wasser unter dem Kiel" oder "Wassertiefe ab Wasserlinie" kann stimmen oder auch nicht. So kann es zu keinen unliebsamen Überraschungen kommen.

Um nicht vom Kurs abzuweichen, ist es wichtig, auf Strömungen zu achten. Ein Abdriften vom Kurs ist leicht möglich, wenn der GPS-Plotter nur auf Zielfahrt eingestellt ist. Ändert sich die Peilung auf das Ziel langsam, so gilt das als sicheres Zeichen für einen Versatz von der Route.

Zur guten Vorbereitung gehört auch die Unterweisung der Besatzungsmitglieder. Der Skipper muss nicht nur immer genau wissen, wo es hingeht und über das aktuelle Wetter Bescheid wissen (Seebericht), sondern auch dafür sorgen, dass alle wissen, wo die Rettungsinsel, die Bordapotheke, die Löschmittel sind und wie die Rettungswesten und die Seenotrufsignale zu handhaben sind. Zur Sicherheit auf See gehört es auch, die Gefahrenbereiche des Segelbootes sowie die Sicherheitsregeln zu kennen. Dazu gehören die sichere Benutzung der Toilette, der Heiz- und Kocheinrichtungen sowie des Funkgerätes. Jedes Besatzungsmitglied muss in der Lage sein, einen Notruf abzusetzen und die Signalmittel, Rettungswesten sowie die Rettungsinsel müssen immer in einwandfreiem Zustand sein.

Fazit

Zur Vermeidung von Unfällen sind vor allem eine gute Vorbereitung, die Einhaltung der Regeln und Vorschriften, eine gewisse Sorgfalt und Umsicht sowie Kenntnisse des Bootes unumgänglich. Alkohol und Segeln verträgt sich nicht gut!

Befinden Sie sich auf sicherer Position (Liegeplatz), wenn Nebel aufkommt, bleiben Sie dort, bis dieser abflaut. Sonst verlassen Sie Fahrwasser und Schifffahrtswege, um Zusammenstöße zu vermeiden. Muss weitergefahren werden, ist es notwendig, Schallsignale abzugeben. Darüber hinaus sollte ein Radarreflektor gesetzt werden. Unwetterwarnungen und Erfahrungsberichte sollten unbedingt beachtet werden! Für den See- und Küstenbereich dient NUR der Seewetterbericht als Informationsquelle und nicht der allgemeine Wetterbericht.

Die Berufsschifffahrt hat immer Vorfahrt! Segler sollten sich im Fahrwasser so weit wie möglich rechts halten. Gehöriger Ausguck hilft Gefahren zu vermeiden (Treibgut, Wetterwechsel, etc.)!

Tipps zu Geboten und Verboten  Quelle Infografik: www.bussgeldkatalog.org

Wir bedanken uns für den Gastbeitrag von Michael Prokoph
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
VFR Verlag für Rechtsjournalismus GmbH
Pappelallee 78/79
10437 Berlin


Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/sonnenuntergang-natur-gew%c3%a4sser-3087790/

Bildquelle: https://www.bussgeldkatalog.org/boot-ohne-fuehrerschein/