6. Damentour Juni 2023 – 8 Frauen erobern den Main

Bericht von Sonja Goldschmidt und Gerda Kothe

Nach 3 Jahren Zwangspause war es am 8. Juni 2023 endlich soweit, die 6. Damentour konnte losgehen! Zum Wiedersehen auf dem Main starteten morgens um 7.00 Uhr 8 Mädels zwischen 45 und 81 Jahren! Mit dabei auch Kristina vom TPSK, die eine grosse Bereicherung für unsere Truppe war! Unser voll gepackter Tourenbus, allzeit super gefahren von der lieben Sandra (herzlichen DANK), brachte uns zu unserer Einsatzstelle nach Obertheres. Bei schönstem Sonnenschein war unsere Müdigkeit schnell verflogen. Beim Anblick der wunderschönen Landschaft, die uns am Main in Obertheres erwartete, packte uns die Abenteuerlust. Während Sandra unseren Bus in Schweinfurt am Ruderclub parkte und mit Taxi wieder zu uns stieß, machten wir in der Zwischenzeit die Boote klar. Die Männer der „ Herrentour“ hatten netterweise tagszuvor schon unsere Boote an der Einsatzstelle abgelegt.

Ankunft in Obertheres

alles klar zum Ablegen, nur Sandra fehlt noch

Schnell hatten wir unsere 2 Vierer auf dem Wasser und mit  guter Strömung und  Wind aus der richtigen Richtung kamen wir schnell unserem Tagesziel Schweinfurt näher. Petrus war uns jedoch nicht  gut gesonnen und schickte uns auf den letzten 7 km heftigen Regen vom Himmel! Aber wir sind ja nicht in einem Club gegen Wassersport, sondern für, also nahmen wir es gelassen an. Nachdem wir unsere Boote im Schweinfurter Ruderverein gelagert und uns der nassen Klamotten entledigt hatten, ging es mit unserem Bus zum Hotel. Da wir tatsächlich viel zu früh für unsere Tischreservierung waren, (Im Gegensatz zu den anderen Touren grenzte das an ein Wunder!) machten wir noch  einen Stadtrundgang. Der Abend endete gemütlich mit einem leckeren Essen im Brauhaus am Markt.

Am nächsten Morgen (Freitag) starteten wir vom Ruderclub Schweinfurt nach Volkach mit einem Zwischenstopp am Sandstrand von Wipfeld. Da das Schleusen in den Schiffsschleusen auf der Etappe immer sehr schnell funktionierte und die Boote hoch motiviert liefen, waren wir viel früher als erwartet in Wipfeld. Bei herrlichem Sonnenschein legten wir an und wurden mit Blick auf ein Storchennest auf dem gegenüberliegenden Ufer belohnt. Jetzt begann eine etwas ausgiebigere Pause im Biergarten.

Pause in Wipfeld

Auch die Etappe bis Volkach lief sehr entspannt und wir hatten noch ein Stündchen Zeit bis Norbert uns netterweise unseren Tourenbus vorbei brachte. Während der eine Teil im Schatten gemütlich die Wartezeit verbrachte, ergriff der andere Teil die Gelegenheit einen kleinen Spaziergang ins Zentrum von Volkach mit Kaltgetränk-Stopp zu unternehmen. Im Anschluss fuhren wir dann nach Kitzingen, wo wir für 2 Nächte unser Quatier bezogen.

Fröhlicher Abend im Hotel „ Deutsches Haus“ in Kitzingen

Die Atmosphäre im Hotel war sehr entspannt und das Personal hat super dazu beigetragen, dass wir uns rundherum wohl fühlten. Wir stießen auf der Karte auf eine Getränke-Neuentdeckung „Refused Water“ in 2 verschiedenen Varianten – Wasser in einer Karaffe mit geeisten Himbeeren und Minze – es wurde unser Kultgetränk!

Am Samstagmorgen fuhren wir mit 2 Taxen zurück nach Volkach zu unseren Booten. Jetzt mussten wir zum 1. Mal die kleine Bootschleuse für jeweils ein Boot nehmen.

Bisher hatten wir uns immer unter dem Motto“ wir sind nur Frauen und schon etwas älter“ mit den Schleusenwärtern auf die Schleusenvorgänge in den großen Schifffahrtsschleusen einigen können. In den riesigen Kammern waren unsere 2 Ruderboote immer alleine. Als Gerda uns wieder einmal gerade den Einlass zur großen Schleuse unter unserem Motto “alt und gebrechlich“ verschaffte und wir schon festlagen, hüpfte Marion zu Gerdas Entsetzen leichtfüssig noch einmal aus dem Boot um „ Pippi“ zu machen. Von wegen „alt und gebrechlich“! Gerdas Feststellung war: „die lassen uns in der nächsten Schifffahrtsschleuse nicht mehr rein. Da müssen wir sicher die Bootschleuse nehmen.“ Als sie bei der nächste Schleuse: „ wir sind es wieder, das Damenboot“ uns ankündigte, hatte der Schleusenwärter mittlerweile gewechselt und so wurden wir auch dieses Mal bequem geschleust.

Nun ging es also doch noch in die kleine Bootschleuse mit Selbstbedienung, da wir als Ruderboot nun den Altmain befahren mussten und natürlich auch wollten. Aber wir händelten es ohne Probleme und schon waren wir auf dem schönsten Streckenabschnitt unserer Tour – der Volkacher Altmainschleife (größte Flussmäanderlandschaft in Bayern und gleichzeitig Landschaftsnaturschutzgebiet, Geotop und Herzstück des Weinanbaugebiets Franken). Was für eine idyllsche, ruhige Landschaft mit Seerosen, kleinen Stromschnellen und wunderschönen Weinbergen – wir waren hin und weg! YOGA auf dem Wasser, so kam es uns phasenweise vor – einfach entschleunigt!!

Die Pause legten wir auf dem Campingplatz Katzenkopf ein und gut gechillt setzten wir unsere Reise fort. Vorher mussten allerdings noch einige Kanus aus den Weg geräumt werden, die uns den Zugang aufs Wasser versperrten! Unser bisher zügiges Vorwärtskommen wurde jäh gestoppt, da man uns fast 40 Minuten an der großen Schleuse warten ließ! Von nun an also doch besser die kleine Bootschleuse nehmen!!!

Bestes Wetter und wunderschöne Landschaft an der Altmainschleife

Dann kam, was wir so garnicht erwartet hatten! Die einzige  angekündigte Regenparzelle weit und breit ergoss sich in Strömen über uns. Ein „Ruderhalt!“, damit Gerda und Christine die Regenjacke anziehen konnten. Der Rest der Mannschaft hatte bei gutem Wetter nichts eingepackt! Der Zint Määtes  ruderte einfach weiter und entkam wohl so der miesen Wolke abwartend unter einer Autobahnbrücke, während der Flieger Götz beharrlich vom Starkregen bis zum Steg in Kitzingen begleitet wurde. Aber wir nahmen es mit Humor und amüsierten uns später köstlich über unsere witzigen Regenfotos! Nach 30 Minuten Wartezeit nahm auch das „Brückenboot“ die Fahrt wieder auf und kam (oh Wunder) trocken in Kitzingen an. Derweil  hatte sich die “nasse“ Truppe schon getrocknet bzw. verfügbare Bekleidung gewechselt und ihr Boot vom Wasserstand befreit.

Zu Fuß ging es nunmehr vom Kitzinger Ruderclub zum Hotel. Am Abend kam ein wenig Wehmut auf und wir waren uns irgendwie alle einig: „Wäre schön, wenn wir noch 2 Tage verlängern könnten“! Umso mehr genossen wir diesen schönen letzten gemeinsamen Abend im Hotel „Deutsches Haus“!

Sonntag – Letzter Tag – Auf zum Etappenziel Ochsenfurt, wenn auch nicht mit großer Begeisterung, denn es sind ja unseren letzten Kilometer!! Vom Fluss aus konnten wir noch einen letzten Blick auf die schöne Stadt Kitzingen werfen …

und vorbei ging es an den mittelalterlichen Städtchen Sulzfeld und Frickenhausen. Ein letzter Blick auf die schönen Weinberge und schon erreichten wir den ehemaligen Steg des Ochsenfurter Ruderclubs, der mittlerweile anderswo sein Quartier bezogen hat. Die Boote wurden abgeriggert und wir schleppten alle Teile 100 Meter bis zu einer Schranke. Da kam auch schon Norbert mit unserem Bus und Hänger und nachdem alles verladen und verstaut war, gingen wir ziemlich erschöpft, denn es war mittlerweile sehr heiß geworden, in die Innenstadt zum Essen. Die meisten Lokale waren leider noch geschlossen und so landeten wir bei einem syrischen Imbiss. Wir warfen bei denen wohl einige Fragen auf: ein Mann und acht leicht bekleidete, verschwitzte Frauen aller Alterklassen!! Da wurde sogar heimlich ein Foto von uns gemacht!!

Auf Wiedersehen MAIN – es war eine wunderschöne Zeit!! Es war wirklich eine sehr entspannte, schöne Tour! Wir waren eine klasse, harmonische Truppe!

DANKE, DANKE, liebe Gerda für deine Mühe, die tolle Organisation der Unterkünfte und Esslokale – Du hast das fantastisch gemacht und wir sind gespannt auf die Damentour 2024.