Anfahren mit Peter und Susanne
Für alte Motorboot- und Seglerhasen erzähle ich hier nichts Neues, aber für mich war es beim Anfahren am 6. Mai das erste Mal auf einer Motoryacht. Peter Linska und seine Frau Susanne haben mich netterweise auf ihrem Boot „Largo“ (Händels Oper Largo steckt dahinter) mitgenommen. Nach den ersten Schritten auf Deck bereits die wichtigsten Hinweise: Sonnenbrille nicht hoch auf den Kopf schieben, riet mir Susanne, und die Tasche am Besten nach innen legen. „Was du hier verlierst, findest du in der Regel nicht wieder“, sagte Peter und entsprechende Anekdoten gab es gleich dazu.
Bevor es los ging, trafen sich alle Bootsführer noch mal am Steg, um Strecke und Geschwindigkeiten abzusprechen und eventuelle Gäste zu verteilen (außer Wolfgang Gloeckner habe ich leider keinen von den Ruderleuten gesehen). Die Strecke ist dabei im Grunde seit Jahren die selbe: Hoch bis zum Sürther Bootshaus, dann zurück bis zum Rathaus Porz. Ab da drehen die Segler meistens um. Die Motoryachten, die vorher mit im Konvoi fahren sollen, können ab Porzer Rathaus richtig aufdrehen. „Dieses Jahr haben wir Glück mit dem Wetter“, sagte Michael Kreutz erleichtert. Das sei nicht immer so. Er organisiert die gemeinsamen Fahrten und auch das anschließende Essen im Clubrestaurant.
Großes Hallo auf dem Rhein
Rund 25 Boote vom CfWP waren unterwegs, um in die Wassersportsaison zu starten. Um die 40 Stundenkilometer erreichten die Boote, die noch soweit fuhren, bis der Dom in Sicht kam. Die sogenannten „Gleiter“ heben sich bei dieser Geschwindigkeit aus dem Wasser und gleiten sozusagen auf der Wasseroberfläche. Das Boot von Peter und Susanne ist ein „Halbgleiter“, wie ich gelernt habe. Hüpft also nicht ganz so über die Wellen hinweg wie die Gleiter.
Bis Sürth ging es aber noch ganz gemütlich. Bei strahlendem Sonnenschein konnte man sich ja auch Zeit lassen und ganz entspannt an Deck sonnen. Kurz vor dem Sürther Bootshaus kamen uns dann die Sürther Wassersportkollegen entgegen. Das gab ein großes Hallo. Die Signalhörner ertönten und die Wellen im Rhein schlugen hoch. Ich muss sagen, als Ruderer möchte ich an diesem Tag auf dieser Höhe nicht auf dem Rhein unterwegs gewesen sein.
Mitfahrer willkommen
Zwischenduch ließen mich Peter und Susanne sogar ihr Boot steuern. Erklärten mir, wie man sich in die Wellen legt und dass man darauf achten muss, das Steuer nicht zu weit zu bewegen, denn das Boot reagiert zwar nicht schnell, dafür aber umso stärker. Alles in allem für mich ein spaßiges Erlebnis. Gerne wieder, Peter und Susanne! Ich kann nur alle Rudermitglieder ermuntern mal bei einer An- oder Abfahrt auf einem Segel- oder Motorboot dabei zu sein.
Zurück am Steg gibt es traditionell immer einen „Anleger“. Bei uns mit den Nussecken von Wolfgang, der zwar auf einem anderen Boot mitgefahren ist, uns aber seine Kuchen dankenswerterweise dagelassen hatte. Wer sich fürs Essen im Club angemeldet hatte, den erwartete dort auch noch ein leckeres Buffet. Ich bin ganz sportlich mit dem Rad nach Hause gefahren.
Text: Gaby Reucher
Hier noch ein paar mehr Fotos als im Text:
Fotogalerie – Anfahren 2017
Und von Zenter-TV der passende Film dazu