Die TOUR 2019: Pfingsten auf der Lahn

Um die 7000 Mal vorrollen, eintauchen, durchziehen, ausheben: Kluge Köpfe im Boot (gab es!) haben das als Aufwand hochgerechnet, um die gut 80 km auf der Lahn von Odersbach bei Weilburg bis Bad Ems zu rudern.
Verteilt auf drei Tage, immer wieder unterbrochen von einer der insgesamt 12 Schleusen und gerne auch mal kleinen Pausen aus nichtigem Anlass, ruderte es sich aber wie auf der TOUR gewohnt stets heiter und entspannt dahin, also eigentlich fast von selbst…

Konnte Goethe nicht rudern? „Von Mai bis September 1772 weilte er in Wetzlar, um am Reichskammergericht seine juristischen Studien zu vollenden. Er verließ am 11. September früh 7 Uhr die Stadt und wanderteauf der rechten Lahnseite über Weilburg, Limburg, Diez nach Ems.“ (Goethes Lahntal – Wanderung 1772, Bitte hier klicken)

Wir waren dieses Mal mit 15 Leuten und 3 Booten unterwegs. Mit Kleinbussen wurden wir am Samstag mit unseren Booten „Zint Jupp“, „Möschekess“ und „Porzer Wind“ nach Odersbach unterhalb von Weilburg gebracht, von dort ging es am ersten Tag bis Limburg. Laut Tourbeschreibung wird die Strecke von 33 km ohne Ausstieg durchgerudert, Verpflegung muss mitgebracht werden. Aber alle gehen natürlich davon aus, dass wir wie auch in den letzten Jahren in Runkel anlegen werden. So war es denn auch und wir konnten unseren gastronomischen Horizont in der eher überschaubaren Runkeler Szene um das „Zwitschernest“ und den „Güterschuppen“ erweitern. Ein Grund mehr, die weiterhin nicht vorgesehene Pause als festen Bestandteil der TOUR zu erhalten.

In Limburg wurden wir – auch schon fast eine Tradition – von Werner mit kühlem Bier aus dem Wohnmobil begrüßt. Das Abendessen im Werner-Senger-Haus ließ arg lange auf sich warten und vermochte auch qualitativ dieses Jahr nicht alle zu überzeugen.

Am Pfingstsonntag ging es dann weiter von Limburg nach Laurenburg, mit Mittagspause in Balduinstein. Leider hat es die Ortsgemeinde bisher versäumt, ein dem großen Andrang auf die einzige Pommesbude angemessenes Bootsparkhaus zu bauen, weshalb wir zum Anlegen etwas suchen und improvisieren mussten.

In Laurenburg holten wir nach 26 km die Boote aus dem Wasser (und Holger rutschte auf der glitschigen Rampe gleich zweimal in selbiges hinein). Mit der Bahn ging es zurück nach Limburg zu den Lumas und Hotelzimmern. Nach dem Abendessen (Obermühle, dieses Jahr draußen mit dem Sound des Mühlrads) ließen wir den Abend ausklingen auf dem Balkon des Ruderklubhauses mit Bier, Haribo und last not least Werners beliebtem Kaffeelikör.
Pfingstmontag ging es dann wieder per Bahn zurück zu den Booten.

Die letzte Etappe ruderten wir  bis Bad Ems (22 km), wo unsere Tour leider zu Ende ging. (Nicht für alle, die Möschekess mit Gerda, Karl und Norbert fuhr weiter nach Lahnstein und am nächsten Tag bis Porz zurück). Auf uns andere warteten schon die Busse, nach dem Verladen der Boote ging es zurück nach Hause.

Fazit: Drei wunderschöne Ferientage in einer idyllischen Flusslandschaft mit netten Menschen und wie gesagt 7000 Mal …

Wir danken den Schleusenwärtern für zügiges Schleusen und dem Limburger Ruderklub für die freundliche Beherbergung. Wir danken Moni und Werner für das großartige Catering mit Frühstück und Kaltgetränken; ferner den Göttern für hervorragendes Ruderwetter und Heinrich für die perfekte Organisation.

Und wie immer: Nach der Lahntour ist vor der Lahntour.    >>>>hier gehts zu noch mehr Fotos<<<<

Text: Martin Kellermann
Fotos: Ralf Becker, Holger Dünnwald