8. Damentour im 10. Jubiläumsjahr seit Gründung , von Bad Karlshafen bis Minden auf der Weser
Tourbericht von Monika Westfeld
Am 29.05. brachen 12 tatkräftige Ruderinnen zu Ihrer 8. Damentour auf, die zwar vor 10 Jahren gegründet wurde, wegen Corona aber leider einige Male nicht stattfinden konnte. 8 Damen fuhren Bus und 4 Damen reisten mit dem Zug an. Mit dem gemieteten Bus war es schon so eine Sache, da dieser mit Anhängerkupplung erst nicht zur Verfügung stand. Dafür hat der Transfer mit der Deutschen Bahn erfreulich reibungslos und auch pünktlich geklappt. Bei einem Umsteigehalt in Altenbeken gab es sogar eine Tasse Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen.
In Bad Karlshafen angekommen, hatten die Mädels aus dem Bus bereits die Boote auf dem Campingplatz abgeladen und aufgeriggert. Dort wurde noch gepicknickt und anschließend die Boote über die Rampe zu Wasser gelassen. Der eingeplante Steg von Bad Karlshafen war trotz Zusicherung des Fremdenverkehrsbüros leider nicht aufgebaut.
Aber da wir flexibel sind, war dies für uns kein größeres Problem.
Der einzige Störfaktor beim Ablegen waren dann die Schlauchboote mit Außenbordmotor, die sich immer wieder vordrängelten. Beim letzten Boot passierte es, dass das Boot ohne Bugfrau davon fuhr, denn Wellen und Strömung trieben das Boot schon in den Fluss hinaus. Die versierte Steuerfrau ist dann einfache eine Wende gefahren und schwupps war die Kameradin an Bord.
Danach ging es in entspannter Fahrt zu unserem Etappenziel Holzminden.
Wir haben, wie überall an der Weser, viel Natur gesehen. Etliche Reiher, Schafe, Pferde, Kühe und der Ruf des Kuckucks begleiteten unsere Tour.
Nach 36,5 Ruderkilometern erreichten wir Holzminden, holten ohne Probleme unsere drei Boote aus dem Wasser und marschierten mitsamt dem Gepäck einen guten Kilometer zu unserem Hotel. Dies war dann der Wanderteil vom „Wanderrudern“!
Im Weserstübchen bei leckerem Essen ließen wir den langen Tag ausklingen.
Am 2. Tag stand uns die längste Etappe mit 51,6km bevor.
Unser Mittagsziel Bodenwerder erreichten wir planmäßig auf die Minute und auch das Anlegen und Heraustragen der Boote am Sandstrand klappte mit unseren schon routinierten Frauen super gut.
Im Biergarten Gullivers genossen wir das schmackhafte Essen und dann ging es flugs weiter nach Hameln, in die Rattenfängerstadt, wo wir unsere Boote am Ruderclub Weser – Hameln lagerten. Unser Hotel dort war ein ehemaliges Gefängnis, so erzählte der Taxifahrer, heute jedoch ein 4 Sterne Hotel.
Als wir am Morgen des 3. Tages am Ruderclub ankamen, waren bereits Ruderer aus Emden, die ebenfalls auf Wanderfahrt waren, schon vor Ort. Sie betrachteten unser routiniertes Boots-Handling und waren schwer beeindruckt! Wir haben uns über deren Lob natürlich sehr gefreut!!!!
Heute erwartete uns auf der kurzen Strecke mit 30,2 km gleich nach 2 Kilometern die einzige Schleuse der Tour.
Astrid, unser neues Mitglied der Damentour und Schleusenneuling , konnte gleich doppeltes Vergnügen dabei erfahren.
Nachdem das Abwärtsschleusen schon im Gange war, ging es auf einmal wieder aufwärts, das Tor ging wieder auf und rein fuhr das Schlauchboot , auf das wir schon eine ¾ Stunde gewartet hatten. Der 2. Versuch ging dann ohne Probleme und wir erreichten den Rintelner Kanuclub ohne große Pause. Der dortige schmale steile Kanusteg war noch einmal eine Herausforderung und forderte unsere ganze Frauenpower!
Am Ende unseres längeren Fußweges, vom Schleppen unseres Gepäcks schon ziemlich erschöpft, erschreckte uns der Anblick unseres Hotels „Brückentor“ ein wenig, war doch der Mittelteil des Hotels abgerissen worden….
Nichtdestotrotz haben wir uns auch dort wohlgefühlt, da wir sehr herzlich begrüßt und versorgt wurden.
Jetzt hatten wir noch Zeit, die sehr schöne Altstadt von Rinteln zu erkunden, in einem Beach-Club zu chillen und ein verdientes Eis zu essen.
Am Abend ging es in die“ Speisekammer“, ein Restaurant, in dem die Fahrtenleitung wegen der tollen Speisekarte einen Tisch für uns reserviert hatte. Leider wurden wir dort „essens-diskriminiert“. Wir bekamen eine abgespeckte Karte und konnten vielfach nicht den ursprünglichen Essenswunsch realisieren. Spaß hatten wir trotzdem. Die traditionelle Abschlussrunde, die eine Kollegin immer ausgibt, haben wir dann vor unserem Hotel im Dunkeln an der Weser auf der Parkbank eingenommen und haben uns köstlich amüsiert! Dafür müssten wir der Speisekammer eigentlich danken.
Am letzten Tag der Tour waren wir schon früh auf dem Wasser. Wir mussten eine Kameradin in Vlotho zeitig absetzen und ruderten dann unterbesetzt weiter.
Wir bestaunten unter anderem die Porta Westfalica aus der Ferne und ruderten den längsten Weserkilometer der Welt, da dieser Kilometer 1600m beträgt. Dieses Kuriosum ist durch einen Messfehler entstanden, da damals das Messen von 2 Seiten begonnen wurde.
Nach 39,5km + 600m erreichten wir Minden, das Endziel unserer wunderschönen Rudertour. Wir holten ein letztes Mal die Boote aus dem Wasser, riggerten ab, verluden sie ohne jegliche Hilfe auf unseren Hänger und eilten dann auf unterschiedlichen Wegen Richtung Heimat.
Wir danken ausdrücklich der Herrentour, insbesondere Norbert, dass er unsere Boote heimgezogen hat.
Gerda danken wir wie immer für die vorzügliche Organisation.
Allen Kameradinnen hat es sehr gut gefallen. Wir haben alle viel erlebt, haben viele vernünftige Motorbootfahrer getroffen, aber auch einige, die uns hohe Wellen beschert haben. Wir hatten Kultur, Natur und viele gute Gespräche. Wir haben viel gelacht und wir sind uns einig: nach der Tour ist vor der Tour.