Fast so alt wie der Club: Rudi Trum zum 90. Geburtstag
Als der Club sein 90-jähriges Jubiläum feierte, da stand Rudolf Trum noch vor der Kamera für einen Film vom WDR, hat erzählt, wie das früher so gewesen ist nach dem Krieg, wie er den Club mit aufgebaut hat und sich zuletzt für ein Wassersportgebiet in Porz stark gemacht hat.
Dass die Zündorfer Groov heute als Freizeitinsel heute viele Besucher lockt, hat sie zu einem großen Teil Rudolf Trum zu verdanken. Besonders der Ausbau des Hafens lag ihm Anfang der 1970er Jahre am Herzen. Damals war er nicht nur Stadtdirektor in Porz, sondern auch Vorsitzender des Clubs für Wassersport Porz. Rudolf Trum ist fast so alt wie der Club selbst. Am 26. März 1927 wurde er geboren.
Rudern im Krieg
Zum Rudern kam Rudolf Trum mitten im zweiten Weltkrieg. Mit ein paar Freunden hatte er 1943 als 16-Jähriger die Lust am Wassersport entdeckt. Dabei war es gefährlich auf dem Rhein zu rudern, wenn die Flak-Raketen gegen die Alliierten im Einsatz waren. „Bei einer Rudertour schlugen die Granatsplitter links und rechts neben den Booten ein“, erzählt Rudi rückblickend. Zum Glück ist ihm damals nichts passiert.
1944 stellte der Club für Wassersport Porz offiziell das Rudern ein. Erst im April 1946 konnte Rudolf Trum dem Verein als „ordentliches Mitglied“ beitreten. „Nach dem Krieg ging ja alles durcheinander“, erinnert er sich. „Als uns die Stadt Porz dann das Grundstück an der Groov zur Verfügung stellte, da haben wir erst mal mit Hacke und Schaufel gearbeitet“. Die Rampe zum Rhein wurde aus Schutt gebaut und es gab weder Duschen, noch Toiletten. An den Rudersport war erst einmal nicht zu denken. „Da haben wir manchen Samstag und Sonntag im Club gearbeitet. Der Nachkriegsaufbau hat uns zusammengeschweißt“.
Immer ein Amt im Vorstand
Rudi Trum wollte damals wie heute aktiv im Club mitwirken. Seit 1951 hatte er immer ein Amt im Vorstand. Er war unter anderem Schatzmeister, lange Jahre zweiter Vorsitzender und dann von 1964 bis 1972 auch erster Vorsitzender des Clubs. Er ist Porzer durch und durch. „Ich bin in Porz geboren und habe bis heute immer hier gewohnt“, sagt er. Von seinem Garten aus hat er einen herrlichen Blick auf den Rhein, zumindest im Winter. „Es ist ja leider alles zugewachsen. Im Sommer sieht man nur die grünen Bäume“, bedauert er.
Noch während des Kriegs machte Trum eine Lehre bei der Stadt Porz als Verwaltungsangestellter, studierte später dann Jura. Als Porzer Stadtdirektor gestaltete er zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Heinz Kühn das Gelände rund um die Groov. Ihm schwebte ein großes Wassersportzentrum für die ganze Region vor. Der Club für Wassersport Porz hat dann später den Ausbau des Hafens mit Steganlagen und Anlegestellen übernommen. 1972 legte Rudi Trum sein Amt als Vorsitzender des Vereins nieder.
„Als es um die ganzen Eingemeindungs-entscheidungen ging, da haben wir hart um die Eigenständigkeit von Porz gekämpft, da brauchte man jede Minute.“ Die Mühen waren letztendlich vergeblich. Porz wurde 1975 eingemeindet und ist seitdem ein Stadtteil von Köln.
Bis vor zwei Jahren ist Rudi Trum noch aktiv gerudert. Er hat viele angenehme Erinnerungen an schöne Stunden mit den Clubfreunden. „Für mich gab es beim Club für Wassersport Porz immer eine wunderbare Gemeinschaft“, sagt er. Auch wenn Rudi Trum heute nicht mehr aktiv rudert, die Clubangelegenheiten verfolgt er immer noch von Amtswegen. Er ist Vorsitzender des Ältestenrates beim CfWP.
Text: Gaby Reucher