Ausbaggern, Einkranen, Absacker: Saisonstart und Neues bei den SeMos

Die Baggerarbeiten sind vorbei, die Boote wieder im Wasser. Ohne den hohen Schlamm haben alle wieder mehr als eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Die Gäste für die Rheinwoche können kommen. Doch erst einmal mussten die eigenen Boote wieder in den Hafen.

Der Hubkran hat beim Einkranen so ziemlich alle Boote wieder sicher ins Wasser gehievt. Alle, bis auf eins. Das rutschte kurz über dem Trailer aus den Gurten und fiel zum Glück nur auf den eigenen Trailer. Der war wohl hinüber und das Boot auch ein Fall für die Versicherung. Passieren konnte das unter anderem, weil der Rumpf am Bug zu sehr abgeschrägt war. „Da besteht leicht die Gefahr, dass der Gurt abrutscht“, sagte Marcus. „Da hätte man die Gurte oben noch einmal miteinander verbinden müssen, dann wäre das nicht passiert“.

Größere Vorsicht beim Einkranen

Nach dem Vorfall waren einige Bootseigner/innen doch etwas vorsichtig und um ihr Boot besorgt. Passten besonders auf, dass die Gurte fest sitzen. Und wie immer halfen sich dabei alle gegenseitig. Auch am Steg standen Kranleute und SeMo’s bereit, um die Boote in Empfang zu nehmen. Immer wieder ein Schauspiel für Spaziergänger, auch für die ganz Kleinen (siehe oben). Friedhelm Teutschbein, Vorsitzender der Segler und Motorbootfahrer freute sich auf der Jahreshauptversammlung, dass die Baggerarbeiten im Hafen in diesem Jahr endlich durchgeführt werden konnten. Das Peilschiff habe gezeigt, dass der Untergrund des Hafens nun wieder gleichmäßig eben sei. „Ich denke, dass wir bei dieser guten Arbeit erst einmal wieder 15 Jahre Ruhe haben werden“, meinte Friedhelm.

Der Hafen ist jetzt gut gerüstet für die Rheinwoche. Die Fluss Regatta für Binnensegler findet seit 1922 immer zur Pfingstzeit statt und führt vom Mittelrhein bis an den Niederrhein. 2011 war der Wasserstand so niedrig, dass die Rheinwoche auf der Mosel durchgeführt werden musste. In diesem Jahr startet die Regatta wieder in Porz. Im letzten Jahr endete das Wettsegeln hier vorzeitig. Die Boote mussten unerwartet in Porz ausgekrant werden, denn auch andere Häfen haben Probleme mit dem Schlamm. Im Zielhafen Hitdorf wäre der Wasserstand zu niedrig gewesen. Auf der Jahreshauptversammlung hat Friedhelm daran noch mal erinnert. „Wir mussten 103 Boote mit 218 Seglern rausholen“, erzählte er. Das habe den guten Ruf des Clubs gefestigt. „Wir gelten unter den Vereinen nicht nur als diejenigen, die am besten feiern können, sondern auch als gute Organisatoren.“

Anfahren der Segel und Motorboote

Ein wenig vorgefeiert wurde schon mal beim Anfahren der Segel- und Motorboote. Wie immer ging es erst einmal rheinaufwärts nach Sürth. Eigentlich fährt dabei immer Marcus‘ Boot „Rasmus“ vorweg, aber: „Geführt wurde die Truppe von zwei Booten der Ruderabteilung“, sagt Marcus. Direkt vor ihm fuhr Kajo mit seinem Boot und ließ sich nicht einholen. Marcus freute sich über die hohe Beteiligung von 28 Booten bei strahlendem Sonnenschein. „Die Sürther kamen uns entgegen. Sie waren auch alle über die Toppen geflaggt“. Wie immer fuhren die „Gleiter“ dann noch Richtung Dom, die „Verdränger“ mit den schwächeren Motoren nur bis zum Rathaus. Dafür hatten sie ja vielleicht einen kleinen Vorsprung am Buffet. Natürlich erst nach dem traditionellen „Absacker“ am Steg zum Vorglühen.

Jetzt wirft die Rheinwoche ihre Schatten bereits voraus. Nach den niedrigen Wasserständen im vergangenen Jahr rechnet man dieses Jahr mit normalem Wasserstand. Es sollte also alles klappen. Ausgerichtet wird die Rheinwoche vom Yacht-Club Wesel und von der Yachtabteilung der Ruder- und Tennisgesellschaft Wesel. Das vorläufige Programm sieht vor, dass am Freitag den 18. Mai in Porz eingekrant wird, mit anschließendem „Seglersnack“ am Abend. Am Samstag startet dann die 1. Etappe von Porz nach Hitdorf. Noch am gleichen Tag geht es weiter nach Düsseldorf. Die dritte und vierte Etappe geht dann von Düsseldorf über Ruhrort nach Wesel.