Die Saison ist zu Ende, aber hinter den Kulissen geht es weiter

Eine schwierige Saison liegt hinter dem Verein. Corona bescherte allen Aktivitäten ein ständiges Hin und Her, ein Auf und Ab, auch jetzt wieder. Einkranen im Frühjahr ja oder nein? Dann klappte es doch unter strengen Auflagen. Auskranen Ende Oktober ging auch so gerade vor dem nächsten Corona Teil-Lockdown. Mal durfte man gar nicht rudern, dann nur zu zweit. Im Sommer durften wieder mehrere in einem Boot sitzen, aber nur 10 Mann zusammen stehen und dann auch immer mit Maske, aber keine Maske im Boot, egal wie der Wind steht. Da soll noch einer durchblicken. Jetzt dürfen wieder nur zwei in ein Boot und die Hauptversammlung des Vereins, die für den 27. November vorgesehen war, muss erneut abgesagt werden.

Aber trotz aller Hindernisse, die Mitglieder waren nicht untätig. Im Frühjahr hielt die neue Heizungsanlage alle auf Trab. Umweltfreundlich produziert die mit Fördermitteln des Sportamtes der Stadt Köln, „Sportbauvorhaben im gemeinnützigen Vereinsbetrieb“, finanzierte Anlage mittlerweile eigenen Strom durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach. Jetzt im Winter kommt sie zum vollen Einsatz. Auf die letzten Teile aus China hat der Club coronabedingt lange gewartet. Mittlerweile sind sie endlich eingetroffen, so dass die Heizung auch über einen Elektro Speicher verfügt, der den überschüssigen Strom der Photovoltaikanlage, der im Augenblick nicht selbst verbraucht werden kann, speichert.

Auskranen kurz vor dem Teil-Lockdown

Zum Glück konnte auch das Auskranen mit dem 200-Tonnen-Hubkran noch vor den neuen Corona Einschränkungen mit speziellem Corona-Konzept abgeschlossen werden. Vorher fand zum Ende der Wassersportsaison die letzte Abfahrt der Segel- und Motorboote im Konvoi zwischen Sürth und Dom statt.

Auch die Ruderer sind zum Abschluss noch einmal von Bad Honnef bis Porz gerudert, um die Wette mit dem angekündigten Regen. Weil Tage vorher die Wetterapp noch sonniges Wetter vorhergesagt hat, waren trotz Corona 5 Boote mit 22 Rudereren unterwegs. Die letzten hat der Regen dann doch noch erwischt, aber das herbstliche Farbspiel, gerade um den Drachenfels herum, hat die paar Tropfen wett gemacht. 

Hafenarbeit ist im Gange

Nachdem der Hubkran die Boote des CfWP wieder an Land geholt hat, kann die Arbeit im Hafen beginnen. Hinter den Kulissen wird bereits der Kran eines Mitglieds umgebaut, um die einzelnen Stegteile an Land zu holen. In Kürze werden die SeMos die alte Steganlage Stück für Stück demontieren. Die breiten Stege werden erneuert, die kleineren, die sogenannten Fingerstege, in Eigenarbeit mit neuen Belägen und neuen Adaptern versehen.

Am wichtigsten ist die Erneuerung der Dalben, die die Steganlage halten. Statt der bisherigen sieben Holzpfeiler mit 40×40 Zentimetern werden 11 runde Stahldalben mit 72 Zentimeter Durchmesser montiert. Finanziell wird das Projekt zum größten Teil über Zuschüsse aus dem Programm „Moderne Sportstätten 2020“ getragen. Noch im November sollen die Hafenarbeiten für die Sanierung der Steganlage beginnen. Die Zeit drängt, denn bis zum ersten März müssen die Dalben ausgetauscht sein, da danach keine Arbeiten am Grund des Hafens mehr stattfinden dürfen, um Kleinstlebewesen im Boden zu schützen.

Weniger ist mehr: Fahrtenabzeichen mit weniger Kilometerleistung

Da die Rudervereine in diesem Jahr nicht die volle Saison rudern konnten, hat der Deutsche Ruderverband die erforderliche Ruderkilometerzahl, sowie alle Anforderungen, die man für das Fahrtenabzeichen braucht, halbiert. Für das Abzeichen sind normalerweise gerade die Wandertouren entscheidend. Davon mussten in dieser Saison jedoch etliche ausfallen. Die ein oder andere Tour fand dann doch noch statt. 18 Teilnehmer waren im September bei „Kaiserwetter“, wie Norbert sagt, von Bad Ems bis Porz an einem Wochenende unterwegs, außerdem gab es die traditionelle Tour von Mainz nach Porz mit Karl, diesmal entspannter über drei Tage gestreckt. Insgesamt wird der Club in diesem Jahr doch noch auf rund 50 000 Jahres-Kilometer kommen, schätzt Norbert. Und so mancher, beziehungsweise manche hat ihr Fahrtenabzeichen auch nach der regulären Messlatte schon sicher.

Coronabedingt müssen viele Ruderboote derzeit im Keller bleiben, da nach der neuen Verordnung nur kleine Boote mit maximal zwei Personen unterwegs sein dürfen. Die regelmäßigen Winterrudertermine können deshalb zurzeit nicht stattfinden. Der neue Fünfer „Rudi Trum“ soll getauft werden, wenn es die Corona-Maßnahmen wieder zulassen.

Text: Gaby Reucher

Bilder: Wilma Wilms