Nachruf auf den „lieben“ Dieter Frangenberg

Völlig überraschend und und für uns unfassbar ist unser lieber Kamerad Dieter von uns gegangen. Das macht uns unendlich traurig.

Dieter Frangenberg war auch in anderen Vereinen Deutschlands sehr bekannt. Er hätte in diesem Jahr seine 70jährige Vereinsmitgliedschaft gefeiert. Er stand uns immer mit seiner enormen Erfahrung als Steuermann und auch als treues Mitglied bei all unseren Aktivitäten zur Seite.

Dieter, wir vermissen Dich. Ahoi !

Dieter war dem Rudersport ein Leben lang verbunden. Schon als Kind saß er als „Kielschwein“ mit an Bord. „Der Rhein ist mein ein und alles. Ich bin in den Rhein gefallen, da habe ich schwimmen gelernt“, pflegt er immer zu sagen. Sein Vater gehörte zu den ersten Mitgliedern des Clubs.

Auch Dieter war über 60 Jahre im Vorstand tätig, unter anderem als Ruderobmann, Geschäftsführer und Ruderwart. Seine Ruderrekorde sind bislang im Club ungeschlagen. Allein drei Mal hat er den Äquatorpreis bekommen. Das sind insgesamt 120 000 Kilometer. Zu seinem 60. Geburtstag stellte er seinen persönlichen Jahresrekord mit 6666 Ruder-Kilometern auf, der höchste bisher im Verein. Sein Wanderruderabzeichen hat er sich bis zuletzt noch jedes Jahr abgeholt.

Dieter Frangenberg ist viel auf den europäischen Gewässern herumgekommen, sei es mit dem CfWP, den „Argonauten“ (den Altherren des Deutschen Ruderverbandes) oder als Fahrtenleiter für die bekannte internationale Danubien-Tour (TID).

Dieter war bei Ruderern sämtlicher Vereine bekannt. „Ich habe über 30 Jahre die Osterwanderfahrt von Mainz nach Porz organisiert. Die war offen für alle Vereine. Da kamen nach der Wende auch die ganzen Vereine aus dem Osten“, erzählte er zu seinem 80. Geburtstag. Die Ost-West-Freundschaften hat er aufrechterhalten und war neben dem CfWP auch Mitglied in zwei Berliner Vereinen.

Über die Deutschen Grenzen hinaus war er bekannt als „Der liebe Dieter“. Horst Salomon erinnert sich noch, dass er und Elisabeth 1984 bei einer Wandertour mit einem anderen Verein auch nach Dänemark kamen. Als sie dort sagten, sie seien vom CfWP hieß es gleich: „Ach, der Club vom lieben Dieter“. Mit Augenzwinkern hieß es, das „f“ bei „CfWP“ stünde für „Frangenberg“.

Eins hat Dieter Frangenberg am Wassersport immer besonders geschätzt: „Man kann das Land vom Wasser aus viel mehr genießen, als wenn man auf der Straße fährt. Und dann abends mit den Kameraden zusammen sitzen, das ist immer wieder schön.“ Besonders bei den Barkenfahrten. Er wusste abenteuerliche Geschichten zu erzählen, wie die Barke nach seinen Ideen für den Ruderclub gebaut wurde. Seinen Sinn für Humor zeigte er schon in jungen Jahren in den „Parodien“, die bei der Weihnachtsfeier vorgetragen wurden und Missstände aus dem Vereinsleben auf die Schüppe nahmen. Eine Tradition, die erst vor drei Jahren im Club wiederbelebt worden war. Mit Dieter als Engel.

Dieter hat im Hochhaus Lindenhof gewohnt, dort wo einst das erste Quartier für die Boote des CfWPs lag. Quasi vor seiner Haustür hat er jedes Jahr mit Lautsprecheranlage die Porzer Karnevalswagen beim Rosensonntagszug kommentiert. Der Treffpunkt für alle CfWP-Jecken. Dieter war Miglied des Regionalverbands Rhein Berg im Bund Deutscher Karneval, zu dem auch Porz gehört. Für seine Verdienste um die Brauchtumspflege in NRW, genauer gesagt um das Karnevalsbrauchtum, wurde er vor einem Jahr vom Düsseldorfer Landtag geehrt.

Seine Wohnung lag natürlich soweit oben, dass er immer einen Blick auf den Rhein hatte. Das musste sein.

Text: Karl und Gaby